Samstag, 6. November 2010

"es war das gegenteil von verschwinden."


komm mit. durch den spiegel hindurch. in diese andere welt. ich war dort schon oft. manchmal bleibe ich da. an diesem ort, an dem die bäume riesige bunte früchte tragen und die blumen leuchten und nach brause schmecken. es gibt nur ein paar wenige häuser, mitten im wald versteckt. an dem großen see, in dem man so schön die spiegelung des violetten mondes und der sterne sehen kann. der wind erzählt dir geschichten von der gegenwart. weil dort nichts anderes eine rolle spielt. es ist egal, wo du herkommst und welche dinge du in dir trägst.
du musst nichts verstecken. jeder, der will, kann zu diesem stein kommen. mannshoch und dunkelgrau. von der zeit und den witterungen gezeichnet. er steht auf der lichtung mit den vier pappeln. und dort darfst du alles rausholen und auspacken und zeigen und lassen, was du in deinem päckchen hast. dieses päckchen, was so schwer ist, dass es manchmal deinen aufstieg so beschwerlich macht. jeder hat ein anderes. manche größer. manche kleiner. schwerer und leichter.
an diesem stein darfst du das päckchen mal abnehmen und hinlegen. mach pause. setz dich.
dort ist immer musik. überall. außer dann und wann, wenn es an der zeit ist, nichts zu hören. weil die stille dann wichtiger ist.


und wenn du wieder bei kräften bist, steh auf und lauf den kleinen pfad entlang. irgendwann kommst du zu einer wiese, die unendlich zu sein scheint. das gras ist grüner, als alles, was du jemals gesehen hast. und der himmel immer blau. dort gehst du hindurch. es ist egal, in welche richtung oder wie lange du läufst. du wirst immer den richtigen weg finden. bis du zu einem kleinen hölzernen tor kommst. ohne namen, ohne adresse, aber mit einem alten kleinen briefkasten daneben. geh einfach durch. und du wirst den kaffee schon riechen und den kuchen und alles, was du willst.
vielleicht werde ich auf der veranda sitzen. in ein buch vertieft. vielleicht auch nicht. so oder so.
ich werde da sein. und auf dich warten. weil wir früher oder später alle hierherkommen.
zum glück.

Keine Kommentare: